Sonntag, 4. Januar 2009

Guten Tag, ich bin die Neue


Auf der Suche nach anderen Möglichkeiten zur Veröffentlichung meiner Ideen und Gedanken bin ich hier gelandet.
Bin sehr gespannt, ob alles zufriedenstellend verläuft. Ich denke, es wird eine Zeit dauern, bis man sagen kann, dies ist ein Blog, den es lohnt zu besuchen, weil ich doch auch noch sehr mit schulischen Dingen beschäftigt bin.
Das Jahr 2009 soll Änderungen bringen. Ich bin eine musikal- ische Zeichnerin und werde mich in diesem Jahr auf die Suche nach einem Verlag machen. Ich zeichne und male fast alles und beherrsche verschiedene Techniken von der Bleistiftzeichnung bis zum Ölbild. Fotografieren gehört auch zu meinen Favourite-Doings mit der dazu gehörigen Bildbearbeitung, die ich mit dem Fotodesigner von MagixXtreme und mit GIMP erledige. Ohne Tablet aber dennoch Freihand male ich auch mit Paint und GIMP.
Vielleicht schleicht hier zufällig jemand vorbei und sagt "Ja, auf die hab ich gewartet!" Dann mal gleich einen Kommentar und/oder Kontaktinfo hier lassen.

Reden kann man ja viel und da kann ich wohl am besten so anfangen, dass ich zwei bis sieben Arbeiten von mir vorstelle und dabei erzähle, wie ich dazu kam.


Kindheit in den Sechzigern
Drei Jahre alt war ich, als meinen Eltern auffiel, dass ich nicht wie andere Kinder meines Alters malte. Die Kopffüßler-Phase ließ ich aus und begann gleich damit, meinen heißgeliebten Steiff-Bären zu zeichnen. Sie haben mir erzählt, dass ich alle Einzelheiten zu Papier brachte, jedes Härchen meines plüschigen Freundes und dass fortan Papier und Malstifte nicht mehr vor mir sicher waren. Am meisten hatte es mir der alte Schreibtisch meines Großvaters angetan. Ich erinnere mich noch heute an dieses wuchtige dunkle Ding mit den Schnitzereien in den Türen und daran, dass eine grüne Schreibmatte darauf lag. In Großvaters Keller war es auch, dass ich zum ersten Mal mit Hammer und Säge werkeln durfte, nur so zum Spaß. Da war ich dann aber schon zwölf, das gleiche Jahr, in dem ich anfing, die Tonleiter auf einer Gitarre zu üben. Meine Mutter bewahrt noch immer unsere Kinderzeichnungen in ihrer Schatz- kiste auf. Ich bewundere sie sehr dafür, weil ich fast nichts aus meiner Kindheit über meinen krummen Lebensweg in die Gegenwart retten konnte.

Das war auch mein zwölftes Lebensjahr, als mein Vater den Vertrag für einen Zeichen- und Malkurs bei einer amerikanischen Fernschule für mich unterschrieb und bezahlte. Und damit begann der holperige Weg, den ich gehen sollte. Ein halbes Jahr später ging diese Fernschule in Konkurs, das Geld war weg und drei riesige Lehrbücher, die ich hatte, waren in englischer Sprache, die keiner in unserer Familie beherrschte. So landeten die Bücher erstmal im Keller und ich lernte nur noch von meinem Vater, der auch sehr gut malen konnte. Und weil meine Eltern sich ein altes Haus auf dem Land gekauft hatten, dass nahezu baufällig war, lernte ich außerdem noch eine Menge über Baumaßnahmen. Was mir als Kind nicht so ganz gefiel, denn wegen der ewigen Baustelle durften wir keine Freunde zum Spielen mit auf unser Grundstück bringen. Hin und wieder haben wir es heimlich getan. Das war ab dem Zeitpunkt, als Mutter morgens mitfahren musste in den elterlichen Betrieb in der Stadt.

Eine Ausbildung zur Erzieherin hielt man für richtig, als ich nach meinem Schulabschluss zur Berufsberatung geschoben wurde. Vater hielt eine Goldschmiedelehre für gut, aber Mutter setzte sich durch mit ihrer Meinung, das Arbeitsamt müsse es besser wissen. Mit zwanzig Jahren hatte ich dann die Prüfung an der Fachschule für Sozialpädagogik mit Ach und Krach bestanden und verließ zum ersten Mal das Elternhaus.
Gute acht Jahre später, das Haus meiner Eltern fiel ihrer Scheidung zum Opfer, bekam ich die alten Lehrbücher der Fernschule wieder in die Hände und arbeitete mich autodidaktisch durch die verschiedenen Mal- und Grafiktechniken.

Das Porträt ist die Fotografie eines meiner Acrylgemälde und veranschaulicht, wie ich heute male.



11.Januar 2009

Jahreswechsel mit Hexentanz
Wenn man einen Plan hat, ist das immer schon mal gut und wenn man den dann auch noch umsetzt, ist es doppelt gut. Einen solchen Plan hatte ich auch für meinen Jahreswechsel: ich wollte tanzen gehen und beim Gongschlag mit fremden Menschen auf ein neues gutes Jahr anstoßen. Mein Rücken hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Am Sylvestermorgen erwachte ich mit Schmerzen und hatte konkrete Probleme, überhaupt aus meinem Bett zu kommen. Hexenschuss. Nicht ganz, aber beinahe. Das verdächtige Stechen über dem Beckenknochen kannte ich. Das letzte Mal lag eineinhalb Jahre zurück, da arbeitete ich noch als Fahrerin beim Kurierdienst, den allerersten überhaupt hatte ich vor fünfzehn oder noch mehr Jahren, so schlimm, dass ich gar nicht mehr laufen konnte. Musste das ausgerechnet zu Sylvester sein?

Meine Einkäufe hatte ich glücklicherweise schon am Vortag erledigt. Im Kühlschrank lag noch vom Vorjahr die Sektflasche und so konnte ich mich darauf konzentrieren, auf meinem Sofa zu liegen. Mit Wärmflasche und nur mäßig erfreut über diese Fakten. Ich las ein bisschen in alten Tagebuchaufzeichnungen herum, während meine Wellis vergnügt zwitschernd auf ihrem Ficus herum turnten. Ich hatte bei jeder kleinen Bewegung, die ich machte, Angst, mich gar nicht mehr bewegen zu können. Nachmittags ließ ich mir ein heißes Bad ein. Da blieb nichts mehr übrig von meiner schönen Planung. Kurz vor Mitternacht rief ich meine Ma an und wir stießen durchs Telefon auf ein gutes neues Jahr an. Zumindest meines konnte nur noch besser werden.

Vier Tage später traute ich mich zum ersten Mal wieder aus dem Haus, schleppte mich wie eine uralte Frau zur Apotheke nebenan und holte mir Sprudelbadtabletten zum Muskelauflockern. Von meinem Bemühen, falsche Bewegungen zu vermeiden, war mittlerweile von oben bis unten alles völlig verspannt. Am siebten fing der Unterricht wieder an, ich verzichtete darauf, ging zwei Tage später zu meiner Ärztin, die mich über die Ursache aufklärte und mit Attest und Rezept eine halbe Stunde später entließ.

Da fragt sich Frau, ob es Sinn macht, weiterhin die Schulbank zu drücken und daran zu glauben, dass es auch für 50-Jährige eine berufliche Zukunft gibt. Ich sollte diesen Zustand als Zeichen nehmen dafür, dass die Weichen in eine ganz andere Richtung gestellt werden müssen.

Mit ein klein bisschen Galgenhumor zeichnete ich in den Tagen, in denen das Gehen Probleme bereitete, mich selbst. Sigi schleppt sich mit der Krücke zur Apotheke, Sigi schleppt sich zur Badewanne, Sigi beobachtet ihre Wellis, Sigi träumt von besseren Zeiten und - es geschehen noch Wunder? - nein, die Tabletten, die so müde machen - Sigi kann sich wieder aufrichten, ohne Angst haben zu müssen.

Da kann ich doch nun mit den Wärmflaschen jonglieren.



12.Januar 2009

Eiszeit - hier, nahe der Nordseeküste, sind wir nicht so stark betroffen von der sibirischen Kälte. Minus 6° Grad und kein Schnee wie im östlichen Teil Deutschlands oder bei Muttern im Hochtaunus. Aber es reicht um auf Goldis Balkonkübel eine dicke Eisschicht zu zaubern. Ich hab ein Loch in die Eisdecke gehämmert, damit ich die wichtigen Sauerstofftabletten hinein geben kann.
Das Wochenende war eher mit Tendenz zur Depression überstanden und weiterhin von Müdigkeit geprägt. Telefonieren mit Mama muntert auf und ich denke, hätte ich diese Entwicklung vor dem Jahreswechsel erahnt, hätte ich genau so gut zu ihr fahren können. Aber leider muss ich mich auch mit dem Antrag auf Weiterbewilligung vom Arbeitsamt auseinander setzen. Politik ist ein leidiges Thema dieser Tage. Die Neujahrsansprache unserer Kanzlerin halte ich wieder mal für eine Farce und sie muntert mich nicht ein bisschen auf.

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